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Die Funktional-Analytische Psycho-therapie (FAP) ist wie auch die ACT eine aktuelle Fortentwicklung der Verhaltens-therapie und steht auf den gleichen philosophischen und theoretischen Wurzeln. Sie fokussiert aber noch deutlich stärker auf das Beziehungs-geschehen zwischen Therapeut und Klient in der Sitzung.



In der FAP gehen wir davon aus, dass alle psychischen Probleme sich in menschlichen Beziehungen niederschlagen, unabhängig von der Frage, ob das nun als Ursache oder Folge geschieht (zumeist in Wechselwirkung: aufgrund von schwierigen Beziehungserfahrungen entwickeln wir eingeschränkte Verhaltensweisen, die wiederum für Belastungen in Beziehungen sorgen).

Wie auch schon in der ACT wird die therapeutische Beziehung zuvorderst als eine Begegnung zwischen Menschen gesehen, mit grundsätzlich ähnlichen Gedanken, Gefühlen und Empfindungen. Als Therapeut bin ich zunächst auch ein Mensch, der auch verletzlich ist, Sorgen, Ängste und Schmerzen kennt und oft wenig hilfreiche Gedanken hat.

In der FAP suchen wir Parallelen zwischen dem, was in den Beziehungen des Klienten im Alltag geschieht (Out), und dem, was in der Beziehung zwischen mir als Therapeuten und dem Klienten in der Sitzung entsteht (In). Immer wieder werde ich fragen, ob das was gerade hier in der Sitzung geschieht, auch draußen stattfindet, bzw. ob das was Patienten mit anderen erleben, auch hier in der Sitzung passiert. Das erlaubt, in der therapeutischen Beziehung neue Verhaltensweisen auszuprobieren, und sich darüber zu verständigen, was gut funktioniert und was auf der anderen Seite ankommt bzw. gefühlt wird.

Ziel ist immer, neue Verhaltensweisen für Beziehungen außerhalb der Sitzung zu lernen, die bessere Beziehungserfahrungen ermöglichen, die sich wiederum positiv auf unsere Verhaltensmöglichkeiten auswirken.

Zugrunde liegt die wissenschaftliche Beobachtung, dass Nähe zwischen Menschen dann entsteht, wenn beide sich ihrer Verletzlichkeit in der Begegnung bewusst sind, einer das Risiko eingeht, sich dem anderen zu öffnen, und der andere damit wohlwollend umgeht. In der Regel sorgt das für mehr Selbst-Akzeptanz der ersten Person und führt zu einer ähnlichen Selbstöffnung der zweiten Person: Nähe entsteht, sei es in einer einmaligen persönlichen Begegnung, beim Aufbau und der Vertiefung von Freundschaften, der Beginn einer Liebesbeziehung, einer neuen, persönlicheren Ebene in kollegialen oder nachbarschaftlichen Beziehungen etc.

Pointiert wird dieser Prozess auch Awareness, Courage and Love (ACL) genannt, also Bewusstheit (der eigenen Verletzlichkeit), Mut (zum Risiko der Selbstöffnung) und Warmherzigkeit (oder Liebe im weiteren Sinne).


Eng2
Neben dieser therapeutischen An-wendung von ACL biete ich zusammen mit Mathias Funke, meinem Kollegen und guten Freund, auch offene Treffen an, wo wir Bewusstheit, Mut und Warmherzigkeit miteinander üben. Wir begegnen uns dort als Menschen unabhängig von den Rollen, in denen wir uns sonst begegnen, und auf gleicher Stufe. Diese ACL-Treffen finden in der Regel monatlich statt, sind auf niedriger Spendenbasis (nur für die Unkosten) und werden über die Meetup-Plattform organisiert.